Auf des Messers Schneide!
Auf des Messers Schneide!
Kaum ist das neue Jahr angebrochen, gibt es schon die neuesten Verkehrsstatistiken. Es starben letztes Jahr 70 Motorradfahrer auf deutschen Straßen. Einwandfrei 70 zu viel! In Mexiko sehen die Zahlen noch viel drastischer aus. Letztes Jahr starben mehr als 17.000 Personen bei Verkehrsunfällen. Doppelt so viel wie durch den Drogenkrieg. Genaue Statistiken gibt es nicht, aber man geht davon aus, dass 60 % Fußgänger und Motorradfahrer sind.
Wenn man sich die Zahl mal so durch den Kopf gehen lässt, erinnert man sich an die Dummheiten die man schon gemacht hat. Angefangen mit den zwei Bier zu viel, ein bisschen auf dem Hinterrad fahren und mit 80 durch die Innenstadt. Wie leicht hätte es einen auch dabei erwischen können. Jeder wird ein paar Geschichten erzählen können, die auch daneben gehen hätten können. Wie oft sind wir in gefährliche Situationen geraten, weil man ein paar Sekunden nicht aufgepasst hat?
Aber wirklich daran zu denken das Motorradfahren aufzuhören, darüber habe ich noch nie nachgedacht. In den Augen von vielen in Deutschland fahre ich immer noch sehr unvorsichtig. Bei Temperaturen über 30° sind Lederklamotten einfach nicht mehr auszuhalten. Ich gebe zu meine Tochter morgens in Shorts und T-Shirt zur Schule zu fahren. Dann haben wir aber auch schon um die 19 °C. Heute fahre ich zwar viel ruhiger und bewusster als noch vor ein paar Jahren, aber irgend so ein Idiot der mit seinem Handy am Ohr Auto fährt, reicht schon.
Als Motorradfahrer muss uns immer bewusst sein, dass wir auch auf alle anderen aufpassen müssen. Die Welt sieht halt ganz anders aus, wenn man sie hinter Glas aus einem 1,5 t Gefährt betrachtet. Toter Winkel, das Radio, die Kinder auf der Rücksitzbank oder gerade bei einem wichtigen Gespräch – können die paar Sekunden kosten die zu einem Unfall führen. Als Motorradfahrer haben wir nicht den Luxus auch nur 1 s nicht aufzupassen. Nach ein paar Jahren Praxis und vielleicht einigen kritischen Situationen, haben wir das alle gelernt.
Wie Sie sieht es aber mit den Fahranfängern aus, die die Statistiken anführen. In Mexiko wird das Motorrad immer beliebter, aus Kostengründen und wegen den Verkehrsproblemen. Dabei kommen so viele Fahranfänger neu auf die Straßen, wie nie zuvor.
Viele von uns können und ein paar Kameraden nennen, die ihr Leben auf der Straße verloren haben. Einer der ersten Gründe den man hört, wenn man einen Motorradfahrer nach dem Grund seines Hobbys fragt, ist die Kameradschaft. Wie weit ist es denn her damit, wenn wir nicht unsere jüngeren Mitfahrer auf die Gefahren hinweisen. Kostet es uns etwas neben dem Neuling stehenzubleiben und ihm zu sagen das er sich und andere durch seine Fahrweise gefährdet? Wie oft haben wir kopfschüttelnd zugesehen und sind dann weiter gefahren. Auf wen werden die Jungen hören, wenn nicht auf den Kameraden mit dem großen Motorrad?
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